
Unser Beitrag zur Vielfalt
Als Zeichen der Solidarität für alle, die sich für mehr Vielfalt in unserer Gesellschaft einsetzen, haben wir beschlossen unser Logo für ein halbes Jahr anzupassen.
Die VD-Kampfkunst Akademie respektiert und schätzt Vielfalt, Individualität und Inklusion und engagiert sich für die Schaffung und den Aufbau einer Gemeinschaft, die frei von Diskriminierung ist.
Aber wie setzen wir das im Alltag um?
Trainings – Kleidung
Während dem Training tragen unsere Schüler*innen Karateanzüge. Die einzigen Unterschiede sind die farbigen Gürtel. Aber wie fördert das die Individualität?
Dazu müssen wir erst einmal in die Vergangenheit schauen. Gichin Funakoshi hat den Karate Anzug, wie wir ihn heute tragen, in Japan 1999 entwickelt. Zu dieser Zeit war die Gesellschaft dort in zwei unterschiedliche Ränge aufgeteilt. Die Samurai, Bauern, Handwerker und Kaufleute. Alle Ränge unterscheiden sich unter anderem durch ihre Kleidung. Ein gemeinsames Studium der Kampfkünste wäre, aufgrund der Ränge, nicht möglich gewesen. Die gemeinsame Kleidung und das Verbot von Sozialen-Rangsymbolen schufen einen gemeinsamen Ort des Lernens und Trainierens.
Dies ist heute noch der Fall. Auch wenn Karateanzüge unterschiedliche Preise und Qualitäten haben, unterscheiden Sie sich kaum.
So werden finanzielle sowie soziale Unterschiede im Training terminiert.
Gürtelsystem
Unser Graduierungssystem richtet sich nach dem Können des Schülers und der Schülerin. So können Schüler*innen individuell gefördert und gefordert werden. Nicht der Leistungsstand der Gruppe, sondern der individuelle Leistungsstand ist für den nächsten Gürtel entscheidend. Jeder Schüler und Schülerin hat bei uns eine eigene Trainingskarte, die seinen persönlichen Leistungsstand dokumentiert.
2021 haben wir als Projektversuch die Prüfungstermine abgeschafft, um noch mehr individuelle Förderung in den Vordergrund zu stellen.
Soziale Rangeleien sind so im Training fast ausgeschlossen und unsere Schüler*innen können sich untereinander sehr einfach helfen, denn jemand der einen höheren Gürtel hat, kann in der Regel helfen! Das schafft Sicherheit und Selbstvertrauen.
Inklusion im Training
Da wir uns nicht auf den Leistungssport, sondern ausschließlich auf den Breitensport konzentrieren, haben wir genug Zeit und Ressourcen auch mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsene zu arbeiten, die motorisch oder psychisch eingeschränkt sind.
100% Freiwilligkeit
Alle Inhalte in unserem Training sind zu 100% freiwillig. Nur Du kennst deinen Körper, deinen Tag und deine aktuelle psychische Verfassung so gut, dass Du für Dich entscheiden kannst wie viel Einsatz Du zeigen möchtest.
Fairness
Wir als Trainer haben uns der Fairness verpflichtet. Aber was heißt das konkret? Fairness bedeutet für uns: Kommunizieren, entscheiden und lernen auf Augenhöhe. „Ich Boss – Du Nichts“ ist keine Option für unser Training. Ich Schüler*in – Du Schüler*in trifft es schon eher!
Respekt
„Karate startet mit Respekt und endet mit Respekt!“ Dieses alte Sprichwort stammt von Gichin Funakoshi, der für sein Training feste Regeln etabliert hat.
Mach dein Ding
Vor allem in der Interpretation der Formen (Kata), genannt „Bunkai“ steht die Individualität des Trainierenden an erster Stelle! Im Bunkai müssen die Bewegungsformen als Kampf ausgearbeitet werden. Diese Ausarbeitung unterliegt gewissen Regeln, wie Wahrscheinlichkeit, Ursache- Wirkung, Reaktionen, Rechtliche Grundlagen etc. Allerdings ist ein Bunkai für einen großen 100 kg schweren, trainierten Menschen anders als für ein 50 kg schweren, eventuell motorisch eingeschränkten Menschen. So steht auch hier die individuelle Ausarbeitung an erster Stelle!
Keine Religion, Keine Politik
Das Training und die Trainer*innen der VD-Kampfkunst Akademie sind sowohl gegenüber Religion, Glaubensgrundsätzen und Politik neutral. Wir heißen jeden Willkommen, der die Vielfalt und Individualität akzeptiert, schützt oder aktiv fördert.