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Koordination oder das Mysterium von "vorne" und "hinten"
- 14. September 2012
- Gepostet von: Patrick
- Kategorie: Kürten Much Steinenbrück Wahlscheid
Die neuen Karate AG’s sind jetzt angelaufen und die Gruppen finden sich langsam zu Trainingsteams zusammen. War es aber vor ungefähr fünf Jahren so, dass die Trainerin oder der Trainer relativ schnell in das Thema Karate einsteigen konnte, muss heute ganz woanders angesetzt werden.
“Wo ist dein vorderes Bein?- Wo dein Hinteres?” – Diese Frage können viele Kinder beantworten, allerdings bin ich letzte Woche gleich über zwei Kinder gestolpert, die in unterschiedlichen Gruppen es nicht verstanden haben, dass wenn man die Beine wechselt, dass dann das andere Bein “vorne” bzw. “hinten” ist. Das kann doch nicht sein?
Doch leider schon!
Koordinationsübungen sollen Kindern diese einfachen Zusammenhänge spielerisch vermitteln. Allerdings sind das Übungsinhalte eines Kindergarten-Sportprogramms, die dort leider immer weniger zu finden sind. Fazit ist, dass die neuen Erstklässler extreme Defizite mitbringen, die als erstes abgearbeitet werden müssen um eine Grundlage für ein gutes Training zu schaffen. Zum Glück sind Kampfkünste wie Karate prädestiniert dafür koordinativ anspruchsvolle Bewegungsabläufe zu vermitteln.
In einigen Grundschulen, mit denen wir zusammen arbeiten wurde jetzt der Purzelbaum aus dem Sportprogramm gestrichen, da die Durchführung den Lehrerinnen und Lehrern zu gefährlich wird. Aber ist das der Richtige Weg? Nicht die Lehrerinnen und Lehrer sondern die Schüler sind zunehmend nicht in der Lage diesen Bewegungsablauf zu bewältigen.
Richtig ist, dass sich die Kinder und Jugendlichen immer mehr “Entkörpern” und immer mehr in virtuellen Umgebungen leben.
Richtig ist auch, dass die koordinativen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler immer geringen wird.
Falsch ist aber, dass wir nichts dagegen tun können.
Das Ausbildungskonzept unser Akademie wurde vor ein paar Tagen veröffentlicht und dort sind die Kernziele unseres Trainings dokumentiert. Zielgerichtet werden unsere Trainingseinheiten von der Trainerin oder dem Trainer vorbereitet und im Anschluss kurz protokolliert.
So können wir wenigstens versuchen dieser traurigen Entwicklung entgegenzuwirken.