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2007 Prüfungs Lehrgang in Kürten
- 7. November 2009
- Gepostet von: Patrick
- Kategorie: Kürten
Am 17.3.2007 fand in Kürten der Prüfungslehrgang für die Kinder- und Jugendgruppen statt. Ein voller Erfolg für alle Beteiligten und ein guter Auftakt für die neue Anfängergruppe ab 19. April 2007. Juniortrainerin Julia Täubner schildert den Tag aus ihrer Sicht.
Karate-Lehrgang in Kürten
Ein einzigartiges Erlebnis.
Was machte den Tag so einzigartig? Vielleicht der Aufbau, die Beziehung zwischen Spiel und Ernsthaftigkeit, die Technik? Die Tatsache, dass für die folgende Prüfung die Techniken noch einmal durchgenommen wurden, dass es der Lehrgang sozusagen als direkte Vorbereitung für die Prüfung war? Oder doch die Harmonie zwischen all den Leuten; das Gefühl, dass man dazugehört, dass Hilfe und Freude wirklich jeden betrifft?
Fakt ist jedenfalls:
Alle hatten einen Heidenspaß, jeder gab sein Bestes – es gab kaum Zwischenfälle und es gab ein super Büffet… da konnten man nur noch sagen: “Haut rein!”
Doch wie lief das Ganze ab? Hier eine kleine Zusammenfassung:
Also… lieber Leser, liebe Leserinnen! Stellen Sie es sich so vor: Sie kommen in einem weißen Gi (das ist der Anzug, den wir beim Karate tragen) in eine einfache Turnhalle einer Schule. Große blaue und rote Matten sind an den Wänden aufgestellt, lange Holzbänke sind am Rand plaziert und durch zahlreiche Fenster dringt Tageslicht herein – mal heller, mal matter.
Und wie Sie so durch die Halle schlendern, auf der Suche nach einem geeigneten Platz, an dem Sie Ihren Krimskrams ablegen können, werden Sie bereits herzlich von den bereits Anwesenden begrüßt. Sie grüßen zurück und vielleicht kommt es sogar zu einem Smalltalk.
Sollen Sie vorher unsicher gewesen sein oder Zweifel gehabt haben: “Oh, hoffentlich ist wenigstens einer da, den ich kenne…”, so müssten diese spätestens jetzt der Vergangenheit angehören.
Sie stellen Ihre Sachen zu denen der anderen und während man sich gegenseitig ausfragt von welchem Dojo man kommt, wie man heißt und gemeinsam lacht, füllt sich die Halle, bis eine Gruppe von ca. 40 Leuten fröhlich beisammen sitzt und sich gegenseitig vorstellt..
Schließlich treffen auch die Trainer bzw. Meister ein. Beide tragen noch Pulli und Jeans, im Schlepptau haben sie riesige Taschen dabei und natürlich ihre Laptops.
Wenig später, als auch die Trainer im strahlenden Weiß mit kontrastierend schwarzem Gürtel vor Ihnen stehen und alle gespannt auf den Beginn warten, passiert das erste zum Glück auch einzige Unglück. Jemand hat sich den Zeh gebrochen und muss ins Krankenhaus. Das alles bevor der Lehrgang überhaupt richtig angefangen hat.
Aber einem chinesischen Sprichwort zufolge heißt es: Kommt das Unglück am Anfang, so kann es nur besser werden – kommt es zum Schluss, so ist die Enttäuschung groß!
Und wie es besser wurde. Nach einigen kurzen organisatorischen Angelegenheiten ging es nun endlich ran an den Speck. Mit einem Spiel! So wurden Kondition, Mannschaftsgeist, Reflexe und Reaktionen spielerisch trainiert, sowie die Muskeln aufgewärmt.
Danach wurde traditionsgemäß vor dem Bild des weisen Gichin Funakoshi an gegrüßt. Das Training begann: Technik um Technik, Erklärung um Erklärung, einzeln und mit Partner… Es wurde einfach alles gemacht. Doch, ja huch! Wieso stand da denn auf einmal nur ein Trainer? Wo war der andere?
Tja, der andere bereitete in der Zeit im Nebenraum (Geräteraum) schon mal das fantastische Büffet, aus all den hausgemachten Köstlichkeiten, mit Liebe von den Müttern der Teilnehmer des Lehrgangs zubereitet, vor und gab dem Ganzen einen wunderschönen, gemütlichen Flair durch eine lange Lichterkette. Lustig war, dass man nur das Rumoren hinter verschlossenen Türen hörte, ohne sicher sagen zu können, was dort vor sich ging.
Umso heiterer und ausgelassener war die Stimmung, als dann in der Pause alle vor dem Geräteraum standen: Kuchen mit Rosinen und in Nougatschokoladenmantel, Marmorkuchen, Streuselkuchen mit leichter Füllung, Salate mit Nüssen, Frikadellen, Kartoffeln, Möhren, verschiedene Soßen, sowie viel Obst und belegte Brötchen.
Es wurde nur noch gelacht, erzählt und gegessen, bis wie wieder gut gestärkt weiter machen konnten.
Die restliche Pausenzeit nutzten wir sinnvoll, indem wir uns gegenseitig Katas zeigten und sagten was wir verbessern könnten. Manche spielten oder halfen beim aufräumen der Halle (nach einer Mahlzeit gibt es immer ein bisschen Unordnung).
Sobald die Halle wieder benutzungsfähig und man selbst wieder bewegungsfähig war, wurde das Training wieder aufgegriffen. Danach wurden Figuren erklärt (Elemente und Tiere), die wir im Einzel- und realistischer im Partnertraining anwenden konnten. Zwischendurch kamen vier Leute mit der gleichen Gürtelfarbe nach vorne und führten den restlichen Gruppe, welche sich still auf den Boden setzten, Katas, Kihon und Kumite vor.
Vielleicht war es manchen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bewusst, aber dieser Auftritt war ihre Prüfung! Adleraugen folgten ihren Bewegungen auf Schritt und Tritt und entschieden darüber, ob du bestanden oder nicht bestanden hattest.
Fünf Stunden nach Beginn neigte sich der Lehrgang allmählich dem Ende zu. Erhitzte Körper, rote Gesichter, schwerer Atem und hunderte von Schweißperlen der Trainierenden zeigten die Anstrengung, nun aber zauberte die eigene Leistung ein zufriedenes Lächeln auf die trockenen Lippen der Sportler.
Man geht sich umziehen, kommt zurück, isst, trinkt und redet noch etwas, bis schließlich die Urkunden ausgeteilt werden und man glücklich und zufrieden nach Hause geht.